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in dem tiefen Schnee deutlich sichtbar hinterließ. Sie waren
äußerst seltsam, fand Mallory. Jede Sohle hinterließ drei V-
förmige Eindrücke: Die rechte Seite des vordersten : V9 auf
dem rechten Absatz hatte einen deutlich ausgeprägten Bruch.
Ohne weiter darüber nachzudenken, notierte Mallory diese
kleine Merkwürdigkeit. Es gab keinen Grund dafür als den, daß
die Mallorys dieser Welt stets das Ungewöhnliche beobachten
und festhalten. Es hilft ihnen, am Leben zu bleiben.
Die Böschung wurde steiler, der Schnee tiefer, und das
Mondlicht schimmerte schwach durch die ausladenden
schneebeladenen Zweige der Kiefern. Der leichte Wind kam
von Osten. Die Kälte war durchdringend. Etwa zehn Minuten
lang hörte man keinen Laut, dann wurde Droshnys Stimme
hörbar, leise, aber deutlich und befehlend in seiner
Dringlichkeit.
»Still!« Er deutete mit einer dramatischen Geste nach oben:
»Still. Hören Sie!« Sie blieben stehen, schauten nach oben und
lauschten angestrengt. Zumindest Mallory und Miller schauten
nach oben und lauschten angestrengt. Die Jugoslawen hatten
andere Dinge im Kopf: Schnell, geübt und gleichzeitig
rammten sie die Läufe ihrer Maschinengewehre und Gewehre
in die Seiten und Rücken der sechs Fallschirmspringer mit
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einer Kraft und kompromißlosen Autorität, die alle
begleitenden Befehle überflüssig machten.
Die sechs Männer reagierten erwartungsgemäß. Reynolds,
Groves und Saunders, die weniger an den Wechsel des
Schicksals gewöhnt waren als ihre drei älteren Begleiter,
zeigten eine Mischung aus Wut und fassungsloser
Überraschung. Mallory sah nachdenklich aus. Miller hob
fragend eine Augenbraue. Andrea zeigte überhaupt keine
Reaktion, wie vorausgesehen: Er war zu sehr damit beschäftigt,
seine Reaktion auf körperliche Gewaltanwendung zu zeigen.
Seine rechte Hand, die er sofort als scheinbare Geste des
Ergebens halb in Schulterhöhe gehoben hatte, fiel auf den Lauf
des Gewehrs der Wache zu seiner Rechten und zwang ihn
damit von sich weg, während sich sein linker Ellenbogen
zielsicher in den Solarplexus des Mannes bohrte, der vor
Schmerz nach Luft schnappte und ein paar Schritte rückwärts
taumelte. Andrea, dessen beide Hände nun auf dem Lauf der
Waffe lagen, entwand diese der Wache mühelos, hob sie in die
Luft und ließ den Lauf heruntersausen. Die Wache brach
zusammen, als wäre eine Brücke über ihr zusammengefallen.
Die linke Wache wand sich immer noch in Schmerzen, stöhnte
gequält und versuchte, ihr Gewehr auf Andrea anzulegen, als
dieser mit dem Kolben seiner Waffe zuschlug: Der Mann gab
einen, kurzen hustenden Laut von sich und fiel bewußtlos auf
den Waldboden.
Die Jugoslawen brauchten die drei Sekunden, in denen sich
dies alles abgespielt hatte, um sich aus ihrer Erstarrung zu
lösen. Ein halbes Dutzend Soldaten stürzte sich auf Andrea und
riß ihn zu Boden. In dem wilden Kampf, der folgte, schlug
Andrea verzweifelt um sich, bis einer der Jugoslawen begann,
seinen Kopf mit dem Knauf einer Pistole zu bearbeiten. Mit
zwei Gewehrläufen im Rücken und vier Händen an jedem Arm
wurde Andrea auf die Beine gezogen. Zwei seiner Angreifer
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sahen ziemlich angeschlagen aus.
Droshny bohrte seine kalten und verbitterten Augen in
Andreas, als er auf ihn zutrat, eines seiner Messer aus der
Scheide zog und die Spitze mit einer solchen Wucht auf
Andreas Kehle setzte, daß sie die Haut ritzte und ein paar
Tropfen Blut über die Schneide rannen. Einen Moment lang
sah es so aus, als wolle Droshny das Messer bis zum Heft
hineinstoßen, aber dann glitt sein Blick ab und zu den beiden
Männern, die zusammengekrümmt im Schnee lagen. Er winkte
den am nächsten stehenden Mann mit einem Kopfnicken heran.
»Wie geht es den beiden?«
Ein junger Jugoslawe ließ sich auf die Knie nieder,
untersuchte zuerst den Mann, der den Lauf des Gewehrs ins
Gesicht bekommen hatte, berührte kurz seinen Kopf,
untersuchte den zweiten Mann und stand auf. In dem
schwachen Mondlicht war sein Gesicht unnatürlich blaß.
»Josef ist tot. Ich glaube, das Genick ist gebrochen. Und sein
Bruder & atmet & aber sein Kiefer scheint & « Er brach ab.
Droshnys Blick kehrte zu Andrea zurück. Er zog die Lippen
zurück, lächelte mit der Liebenswürdigkeit eines Wolfes und
drückte das Messer ein wenig kräftiger gegen Andreas Kehle.
»Ich sollte Sie jetzt umbringen. Ich werde Sie später
umbringen.« Er schob sein Messer zurück in die Scheide, hielt
seine zu Klauen verkrampften Hände vor Andreas Gesicht und
schrie: »Persönlich. Mit diesen Händen.«
»Mit diesen Händen!« Langsam und vielsagend glitt Andreas
Blick über die acht Hände, die seine Arme lähmten, und blickte
dann Droshny verächtlich an: »Ihr Mut beängstigt mich.«
Es folgte ein kurzes und ungläubiges Schweigen. Die drei
jungen Sergeants starrten auf das Schauspiel, wobei ihre
Gesichter verschiedene Grade von Bestürzung und
Ungläubigkeit ausdrückten. Mallory und Miller beobachteten
das Ganze ausdruckslos. Einen Moment lang sah Droshny aus,
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als glaube er, sich verhört zu haben, dann verzerrte sich sein
Gesicht vor Zorn, und er schlug Andrea mit dem Handrücken
mitten ins Gesicht. Blut sickerte aus Andreas rechtem
Mundwinkel, aber er blieb regungslos.
Droshnys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Andrea lächelte kurz. Droshny schlug wieder zu, diesmal mit
der anderen Hand. Der Effekt war der gleiche wie vorher, nur
daß diesmal Blut aus dem linken Mundwinkel sickerte. Andrea
lächelte wieder, aber ein Blick in seine Augen ließ einen
erschauern. Droshny drehte sich abrupt um, ging ein paar
Schritte, hielt an und näherte sich Mallory.
»Sie sind doch der Anführer dieser Männer, Captain
Mallory?«
»Das bin ich.«
»Sie sind ein sehr schweigsamer Anführer, Captain!«
»Was soll ich zu einem Mann sagen, der seine Waffen gegen
seine Freunde und Verbündeten richtet?« Mallory schaute ihn
leidenschaftslos an. »Ich werde mit Ihrem kommandieren
Offizier sprechen, nicht mit einem Irren.«
Droshnys Gesicht verdunkelte sich. Er machte einen Schritt
auf Mallory zu, die Hand zum Schlag erhoben. Sehr schnell,
aber so weich und gelassen, daß die Bewegung nicht hastig
schien, und ohne sich um die beiden Gewehrläufe zu kümmern,
die sich in seine Seite bohrten, hob Mallory seine Luger und
richtete den Lauf auf Droshnys Gesicht. Das Klicken, mit dem
er die Waffe entsicherte, dröhnte wie ein Hammerschlag in der
plötzlich unnatürlichen Stille.
Abgesehen von einer kleinen Bewegung, die so langsam war,
daß man sie fast nicht wahrnehmen konnte, waren sowohl
Partisanen als auch Fallschirmspringer zu einem Bild erstarrt,
das einem Fries an einem ionischen Tempel alle Ehre gemacht
hätte. Auf den Gesichtern der drei Sergeants wie auch auf den
meisten der Partisanen standen Verblüffung und
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Ungläubigkeit. Die beiden Männer, die Mallory in Schach [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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in dem tiefen Schnee deutlich sichtbar hinterließ. Sie waren
äußerst seltsam, fand Mallory. Jede Sohle hinterließ drei V-
förmige Eindrücke: Die rechte Seite des vordersten : V9 auf
dem rechten Absatz hatte einen deutlich ausgeprägten Bruch.
Ohne weiter darüber nachzudenken, notierte Mallory diese
kleine Merkwürdigkeit. Es gab keinen Grund dafür als den, daß
die Mallorys dieser Welt stets das Ungewöhnliche beobachten
und festhalten. Es hilft ihnen, am Leben zu bleiben.
Die Böschung wurde steiler, der Schnee tiefer, und das
Mondlicht schimmerte schwach durch die ausladenden
schneebeladenen Zweige der Kiefern. Der leichte Wind kam
von Osten. Die Kälte war durchdringend. Etwa zehn Minuten
lang hörte man keinen Laut, dann wurde Droshnys Stimme
hörbar, leise, aber deutlich und befehlend in seiner
Dringlichkeit.
»Still!« Er deutete mit einer dramatischen Geste nach oben:
»Still. Hören Sie!« Sie blieben stehen, schauten nach oben und
lauschten angestrengt. Zumindest Mallory und Miller schauten
nach oben und lauschten angestrengt. Die Jugoslawen hatten
andere Dinge im Kopf: Schnell, geübt und gleichzeitig
rammten sie die Läufe ihrer Maschinengewehre und Gewehre
in die Seiten und Rücken der sechs Fallschirmspringer mit
54
einer Kraft und kompromißlosen Autorität, die alle
begleitenden Befehle überflüssig machten.
Die sechs Männer reagierten erwartungsgemäß. Reynolds,
Groves und Saunders, die weniger an den Wechsel des
Schicksals gewöhnt waren als ihre drei älteren Begleiter,
zeigten eine Mischung aus Wut und fassungsloser
Überraschung. Mallory sah nachdenklich aus. Miller hob
fragend eine Augenbraue. Andrea zeigte überhaupt keine
Reaktion, wie vorausgesehen: Er war zu sehr damit beschäftigt,
seine Reaktion auf körperliche Gewaltanwendung zu zeigen.
Seine rechte Hand, die er sofort als scheinbare Geste des
Ergebens halb in Schulterhöhe gehoben hatte, fiel auf den Lauf
des Gewehrs der Wache zu seiner Rechten und zwang ihn
damit von sich weg, während sich sein linker Ellenbogen
zielsicher in den Solarplexus des Mannes bohrte, der vor
Schmerz nach Luft schnappte und ein paar Schritte rückwärts
taumelte. Andrea, dessen beide Hände nun auf dem Lauf der
Waffe lagen, entwand diese der Wache mühelos, hob sie in die
Luft und ließ den Lauf heruntersausen. Die Wache brach
zusammen, als wäre eine Brücke über ihr zusammengefallen.
Die linke Wache wand sich immer noch in Schmerzen, stöhnte
gequält und versuchte, ihr Gewehr auf Andrea anzulegen, als
dieser mit dem Kolben seiner Waffe zuschlug: Der Mann gab
einen, kurzen hustenden Laut von sich und fiel bewußtlos auf
den Waldboden.
Die Jugoslawen brauchten die drei Sekunden, in denen sich
dies alles abgespielt hatte, um sich aus ihrer Erstarrung zu
lösen. Ein halbes Dutzend Soldaten stürzte sich auf Andrea und
riß ihn zu Boden. In dem wilden Kampf, der folgte, schlug
Andrea verzweifelt um sich, bis einer der Jugoslawen begann,
seinen Kopf mit dem Knauf einer Pistole zu bearbeiten. Mit
zwei Gewehrläufen im Rücken und vier Händen an jedem Arm
wurde Andrea auf die Beine gezogen. Zwei seiner Angreifer
55
sahen ziemlich angeschlagen aus.
Droshny bohrte seine kalten und verbitterten Augen in
Andreas, als er auf ihn zutrat, eines seiner Messer aus der
Scheide zog und die Spitze mit einer solchen Wucht auf
Andreas Kehle setzte, daß sie die Haut ritzte und ein paar
Tropfen Blut über die Schneide rannen. Einen Moment lang
sah es so aus, als wolle Droshny das Messer bis zum Heft
hineinstoßen, aber dann glitt sein Blick ab und zu den beiden
Männern, die zusammengekrümmt im Schnee lagen. Er winkte
den am nächsten stehenden Mann mit einem Kopfnicken heran.
»Wie geht es den beiden?«
Ein junger Jugoslawe ließ sich auf die Knie nieder,
untersuchte zuerst den Mann, der den Lauf des Gewehrs ins
Gesicht bekommen hatte, berührte kurz seinen Kopf,
untersuchte den zweiten Mann und stand auf. In dem
schwachen Mondlicht war sein Gesicht unnatürlich blaß.
»Josef ist tot. Ich glaube, das Genick ist gebrochen. Und sein
Bruder & atmet & aber sein Kiefer scheint & « Er brach ab.
Droshnys Blick kehrte zu Andrea zurück. Er zog die Lippen
zurück, lächelte mit der Liebenswürdigkeit eines Wolfes und
drückte das Messer ein wenig kräftiger gegen Andreas Kehle.
»Ich sollte Sie jetzt umbringen. Ich werde Sie später
umbringen.« Er schob sein Messer zurück in die Scheide, hielt
seine zu Klauen verkrampften Hände vor Andreas Gesicht und
schrie: »Persönlich. Mit diesen Händen.«
»Mit diesen Händen!« Langsam und vielsagend glitt Andreas
Blick über die acht Hände, die seine Arme lähmten, und blickte
dann Droshny verächtlich an: »Ihr Mut beängstigt mich.«
Es folgte ein kurzes und ungläubiges Schweigen. Die drei
jungen Sergeants starrten auf das Schauspiel, wobei ihre
Gesichter verschiedene Grade von Bestürzung und
Ungläubigkeit ausdrückten. Mallory und Miller beobachteten
das Ganze ausdruckslos. Einen Moment lang sah Droshny aus,
56
als glaube er, sich verhört zu haben, dann verzerrte sich sein
Gesicht vor Zorn, und er schlug Andrea mit dem Handrücken
mitten ins Gesicht. Blut sickerte aus Andreas rechtem
Mundwinkel, aber er blieb regungslos.
Droshnys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Andrea lächelte kurz. Droshny schlug wieder zu, diesmal mit
der anderen Hand. Der Effekt war der gleiche wie vorher, nur
daß diesmal Blut aus dem linken Mundwinkel sickerte. Andrea
lächelte wieder, aber ein Blick in seine Augen ließ einen
erschauern. Droshny drehte sich abrupt um, ging ein paar
Schritte, hielt an und näherte sich Mallory.
»Sie sind doch der Anführer dieser Männer, Captain
Mallory?«
»Das bin ich.«
»Sie sind ein sehr schweigsamer Anführer, Captain!«
»Was soll ich zu einem Mann sagen, der seine Waffen gegen
seine Freunde und Verbündeten richtet?« Mallory schaute ihn
leidenschaftslos an. »Ich werde mit Ihrem kommandieren
Offizier sprechen, nicht mit einem Irren.«
Droshnys Gesicht verdunkelte sich. Er machte einen Schritt
auf Mallory zu, die Hand zum Schlag erhoben. Sehr schnell,
aber so weich und gelassen, daß die Bewegung nicht hastig
schien, und ohne sich um die beiden Gewehrläufe zu kümmern,
die sich in seine Seite bohrten, hob Mallory seine Luger und
richtete den Lauf auf Droshnys Gesicht. Das Klicken, mit dem
er die Waffe entsicherte, dröhnte wie ein Hammerschlag in der
plötzlich unnatürlichen Stille.
Abgesehen von einer kleinen Bewegung, die so langsam war,
daß man sie fast nicht wahrnehmen konnte, waren sowohl
Partisanen als auch Fallschirmspringer zu einem Bild erstarrt,
das einem Fries an einem ionischen Tempel alle Ehre gemacht
hätte. Auf den Gesichtern der drei Sergeants wie auch auf den
meisten der Partisanen standen Verblüffung und
57
Ungläubigkeit. Die beiden Männer, die Mallory in Schach [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]