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handelte sich um zwei gekreuzte Dreiz-
acke - das Zeichen des Palmesh-
Kultes. Ich kannte es aus den
Aufzeichnungen von Colonel Jenkins.
"Das ist Jay", stellte der Raja den
Kahlköpfigen vor. "Er ist mein engster
Ratgeber und außerdem..."
"Ein Priester des Palmesh-Kultes",
setzte ich hinzu.
In Jays dunklen Augen flackerte es.
Sein maskenhaftes Gesicht blieb je-
doch völlig regungslos. Er ließ sich
nicht die geringste Emotion anmerken.
"Sie scheinen bereits von mir gehört
zu haben", sagte Jay mit düsterem
Tonfall. Seine Stimme klang leise.
Seine Worte waren kaum zu verstehen.
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"Nur das, was man in den Straßen
so aufschnappt..."
"Sie sollten nicht allzu sehr darauf
hören, Miss Dark!"
"Als Journalistin habe ich durchaus
gelernt, mir selbst ein Urteil zu bilden",
versetzte ich.
Jay entblößte die Zähne und wirkte
dabei wie ein Raubtier.
"War Palmesh nicht der Kult der Ka-
jari?", fragte ich.
Der Priester hob die Augenbrauen.
"Sagt man das?", fragte er mit
leicht spöttischem Unterton.
"Ich habe davon gelesen."
"Wer würde schon anzweifeln, was
irgendwo geschrieben steht!" Jay schi-
en eine Oberfläche aus glattem Stahl
zu haben, die alles verbarg, was in
seinem Inneren vor sich zu gehen schi-
en. Seine Augen waren dunkel und...
Uralt.
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Sein Körper hingegen wirkte straff
und jugendlich. Mir fröstelte, als sein
stechender Blick mich anstarrte. Wie
durch einen Wattebausch hörte ich ein-
en Wortwechsel zwischen dem Raja
und seinem Priester, von dem ich je-
doch nichts verstehen konnte, da er
nicht auf Englisch geführt wurde. Sch-
windel hatte mich erfasst. Ich glaubte
zu taumeln. Arme hielten mich und im
nächsten Moment wurde mir klar, dass
es die des Rajas waren, der mich
aufgefangen hatte.
Für einen Moment glaubte ich eine
unmenschliche Kälte zu fühlen, die
alles zu durchdringen schien. Eine
Kälte, die mich bis ins Mark hinein
frösteln ließ...
Im nächsten Moment war es vorbei.
Ich fühlte mich noch ein wenig
schwach, konnte aber wieder stehen.
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"Ist Ihnen nicht gut, Miss Dark?",
erkundigte sich der Raja fürsorglich.
"Ich weiß nicht..."
"In unserem Palast befindet sich ein
Arzt..."
"Nein", sagte ich. "Ich glaube nicht,
dass das nötig sein wird."
"Wie Sie meinen, Miss Dark."
Ich wischte mir eine verirrte
Haarsträhne aus dem Gesicht und
erklärte dann: "Es geht schon wieder!"
"Das Klima kann einem schon ganz
schön zusetzen, wenn man es nicht ge-
wohnt ist", mischte sich jetzt Venja
ein, die zurückgekehrt war.
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Ganz gleich, was der Raja seinem
Koch auch gesagt haben mochte, das
Essen war scharf gewürzt, zumindest
an dem gemessen, was ich gewohnt
war. Aber es schmeckte gut. Das Fest
war ein einziger rauschender Bilderbo-
gen. Eine Gruppe von Gauklern trat
auf, dann Tänzerinnen und ver-
schiedene Musikensembles. Den
Höhepunkt des Abends bildete ein Sch-
langenbeschwörer, dessen Flötenspiel
eine Königskobra in seinen Bann zu
schlagen schien. In Wahrheit waren es
jedoch nur die Bewegungen, die auf
die Schlange wirkten, nicht die Töne,
die von dem Reptil gar nicht wahrgen-
ommen werden konnten. Die Gäste,
bei denen es sich, soweit ich mit-
bekam, so gut wie ausschließlich um
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Leute aus Sanpur handelte, schienen
sich fürstlich zu amüsieren.
Ich jedoch begann mich mehr und
mehr wie eine Fremde unter all den
Feiernden zu fühlen. Ich hatte das Ge-
fühl, frische Luft zu brauchen und ging
hinaus auf die Veranda. Das Glas, aus
dem ich getrunken hatte, stellte ich ir-
gendwo ab. Als ich ins Freie trat, we-
hte der Wind durch meine Gewänder.
Ich fühlte mich frischer und wacher.
Vor meinem inneren Auge sah ich
Gardner. Er war wieder in dem düster-
en Raum mit den kalten Mauern, in
dem ich ihn schon einmal gesehen
hatte. Diese tagtraumartige Vision war
nur von kurzer Dauer. Sie dauerte
nicht länger als den Bruchteil einer
Sekunde. Aber diese Erscheinung war
von einer unglaublichen Intensität, die
sie unvergleichlich machte. Ich musste
unwillkürlich schlucken.
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"Curt", hörte ich meine Lippen in
den Wind hinein flüstern.
"Curt!" Ich schloß die Augen, um
mich besser konzentrieren zu können
und sein Bild festzuhalten.
Aber es gelang mir nicht. Und
doch...
Wenn sich zuvor irgendein Zweifel
in meine Seele geschlichen haben
mochte, so war er jetzt verflogen. Ich
wusste, dass Curt F. Gardner hier
war... Irgendwo gefangen, in diesen
kalten Steinmauern. Ich wusste es und
war entschlossen, diesmal auf meine
'Gabe' zu hören. In der nächsten
Sekunde spürte ich die Anwesenheit
eines anderen Menschen. Ein un-
bestimmtes Gefühl der Furcht hatte
sich in mir breitgemacht und so wir-
belte ich herum. Ich blickte in ein
dunkles Augenpaar, das mich wohl-
wollend ansah. Ein freundliches
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Lächeln legte weiße Zähne frei. Es war
der Raja.
"Ich wollte Sie nicht erschrecken!"
"Ich war in Gedanken."
"Unsere Feier scheint Ihnen nicht
allzu sehr zuzusagen..."
"Nein, das ist es nicht."
"Was dann?"
Ich zuckte die Achseln.
"Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich
muss einfach schlafen... Ich fühle mich
sehr müde..." Dann sah ich den Raja
an. "Gehören Sie eigentlich auch
diesem Palmesh-Kult der Kajari an?"
Der Raja lächelte breit.
"Jay hat Ihnen nicht gefallen, nicht
wahr? Ich habe Ihnen das vom ersten [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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